Das genaue Volumen ist abhängig von Alter und Geschlecht. Im Durchschnitt hat jeder Mensch ein Blutvolumen von ca. 8 Prozent seines Körpergewichts, wobei Frauen eine etwas geringere Blutmenge haben als Männer. Ein Beispiel: Ein ca. 70 kg schwerer Mensch hat ungefähr 5 bis 6 Liter Blut.
Sichere Blutprodukte für die Patienten haben immer erste Priorität. In etlichen auch nahegelegenen Ländern grassieren Malaria, Dengue, West Nile und Chikungunya Viren, die zu einem vorübergehenden Pausieren des Blutspendens führen.
Überprüfen Sie im Travel-Check Ihre Reisedestination.
Eine Malaria-Ansteckung kann auch Monate nach der Rückkehr aus den Tropen unerkannt bleiben, das Blut des betreffenden Menschen aber würde die Malaria auf den Empfänger übertragen. Die Folgen können tödlich sein. Aus diesem Grund darf man nach Reisen in Malariagebiete während der darauffolgenden sechs Monate nicht Blut spenden.
Überprüfen Sie im Travel-Check Ihre Reisedestination.
Überprüfen Sie im Impf-Check die Wartefrist Ihrer Impfung.
Nach einer Covid-19 (Booster-)Impfung kann nach 48 Stunden wieder Blut gespendet werden, sofern keine Symptome auftreten. Personen, die nach der Impfung Symptome entwickeln, können 7 Tage nach vollständigem Abklingen der Symptome wieder Blutspenden.
Erkenntnisse aus unserer Studie:
Eisen ist für Menschen lebensnotwenig, ein Eisenmangel kann zu Blutarmut führen. Es ist aber nicht klar, ob auch ein tiefes Speichereisen ohne Blutarmut, wie oft bei Blutspendern vorkommt, krank macht oder das Wohlbefinden beeinträchtigt. Um das herauszufinden, hat die Interregionle Blutspende SRK Bern eine grosse Studie durchgeführt.
Studienablauf
Bei 1435 Spender/-innen des Blutspendezentrums Bern wurde der Eisenspeicher gemessen (sog. Ferritinwert). 400 Spendende mit tiefem Eisenspeicher (Ferritin < 50 ug/l) wurden in die Studie eingeschlossen: 200 davon erhielten 800 mg eines Eisenpräparates, andere 200 ein Placebo (das heisst ein Medikament ohne Wirkstoff) über die Vene verabreicht. Dabei gingen wir nach Zufallsprinzip vor, weder Spender/-innen noch Studienteam wussten, wer Eisen und wer Placebo bekommt. Vor der Infusion und 6 bis 8 Wochen danach wurden anhand eines Fragebogens die Müdigkeit sowie zusätzliche Aspekte davon wie physische Leistungsfähigkeit, Schlafqualität und psychische Verfassung erfasst.
Resultate
Die durchschnittliche, vor der Infusion gemessene Müdigkeit veränderte sich nach der Infusion weder in der Placebo- noch in der Eisengruppe (durchschnittlicher Wert immer um 4 auf einer Skala von 1 bis 10). Alle zusätzlich erfassten Aspekte der Müdigkeit blieben auch identisch. Dies obwohl der durchschnittliche Ferritinwert nach Eiseninfusion eindeutig stieg (von 20 bis 140 ug/l), als Hinweis für den gut aufgefüllten Eisenspeicher (in der Placebogruppe blieb hingegen das Ferritin unverändert). Die getrennte Analyse von Frauen und Männern, von Spendenden mit mehr oder weniger ausgeprägter Müdigkeit, mit Ferritin unter oder über 25 ug/l, zeigte ebenfalls keine Unterschiede zwischen Placebo- und Eisengruppe. Das bedeutet, dass insgesamt die Eiseninfusion keine Vorteile im Vergleich zur Placeboinfusion hat, und dass keine der erwähnten Spendergruppen von einer Eiseninfusion profitiert hat. Eine ähnliche Studie bei jungen Spenderinnen mit Gabe von Eisentabletten oder Placebo wurde ein Jahr zuvor im Waadtländischen Blutspendedienst durchgeführt und kam zur gleichen Schlussfolgerung.
Bedeutung für die Blutspender
Die Resultate dieser 2 Studien zeigen, dass Ferritinwerte alleine bei sonst gesunden Menschen, welche aufgrund normaler Lebensumstände einen unterschiedlichen Müdigkeitsgrad angeben, kaum relevant sind. Ein tiefer Eisenspeicher ohne Beschwerden erlaubt weiterhin Blut zu spenden und ist alleine kein Grund für eine Eisentherapie. Die Untersuchungen an den 1435 Spendenden zeigen zudem, dass fast die Hälfte relativ tiefe Eisenspeicher hat und sich mit wenigen Ausnahmen wohl fühlt, trotz regelmässiger Blutspende. Wir vermuten, dass Blutspenderinnen und Blutspender ihren Eisenhaushalt so regulieren, dass sie auch mit einem kleineren Eisenspeicher zurechtkommen.
Selbstverständlich soll bei Auftreten einer unerklärlichen Müdigkeit oder anderer Beschwerden weiterhin der Hausarzt konsultiert werden. In dieser Situationen kann, nebst der Suche von anderen Erkrankungen, eine Eisenbilanz mittels Ferritin und anderer Tests sinnvoll sein. Die Behandlung und die Wartefristen bis zur nächsten Blutspende sind dann individuell unterschiedlich. Unsere Spendeärzte beraten Sie in diesem Fall gerne in Bezug auf Ihre weiteren Blutspenden. Rufen Sie an unter der Gratisnummer 0800 148 148.
Die Statistik zeigt, dass das Risiko für eine Ansteckung mit gefährlichen Infektionskrankheiten bei Menschen in bestimmten Lebenssituationen deutlich erhöht ist. Um eine grösstmögliche Sicherheit für Blutempfänger zu gewährleisten, erkundigen wir uns bei den Blutspendern nach diesen bestimmten Lebenssituationen. Dazu gehören:
Die Interregionale Blutspende SRK verbindet mit den hier aufgeführten Risikosituationen keinerlei Werturteile.